Hyperhidrosis – Übermäßiges Schwitzen

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durch Unterspritzung mit Botulinumtoxin A (Botox) zur Beschwerdefreiheit

Wie kommt es zu übermäßigem Schwitzen?
Was ist Botulinumtoxin A und wie wirkt es?
Welche Nebenwirkungen und Komplikationen können auftreten?

 

Wie kommt es zu übermäßigem Schwitzen?

Die Schweißdrüsen in der Haut sind mit Nervenendungen des unwillkürlichen (vegetativen) Nervensystems verbunden. Dieses steuert ohne unseren bewussten Willen zahlreiche Körperfunktionen wie Herzrhythmus, Blutdruck, Verdauung und Wärmehaushalt. In der Regel dient das Schwitzen der Wärmeabgabe. Es kommt aber auch vor, dass spontan bzw. ungewollt vermehrt Nervenimpulse an die Schweißdrüsen gesandt werden und die Betroffenen zu schwitzen beginnen, ohne dies beeinflussen zu können. Dies tritt besonders unter Stressbedingungen auf und äußert sich dann am stärksten dort, wo die meisten Schweißdrüsen in der Haut zu finden sind, in der Achselhöhle sowie an den Händen und Füßen.

Hyperhidrose stellt ein weit verbreitetes Problem dar. Bei ausgeprägten Formen kann es nicht nur zu Problemen im sozialen Umfeld, sondern auch zu Folgekrankheiten des Hautorgans kommen. So wird beispielsweise das Auftreten von Virus- und Pilzinfektionen, ebenso wie die Ausbildung chronischer Entzündungsreaktionen vermehrt in feuchten Hautarealen beobachtet.

Klinische Studien haben gezeigt, dass die Schweißproduktion durch eine Injektionsbehandlung mit Botulinumtoxin A innerhalb von wenigen Tagen erheblich vermindert und damit eine sowohl objektiv als auch subjektiv verbesserte Lebensqualität erzielt werden kann.

Was ist Botulinumtoxin A und wie wirkt es?

Botulinumtoxin A ist ein natürlich vorkommendes Eiweiß, dessen Wirkung auf die Nerven zu einer Entspannung von Muskelkrämpfen führt. Es wird seit vielen Jahren zur Behandlung von Gesichts-, Augen- und Nackenkrämpfen eingesetzt. Botulinumtoxin A hemmt die Überleitung ganz bestimmter Nervenimpulse. Wird es in die Haut gespritzt, so gelangt es zu den dort sitzenden Schweißdrüsen und blockiert gezielt die dorthin geleiteten Impulse. Andere Nervenfunktionen, wie das Fühlen oder Tasten durch die Haut, werden dadurch nicht beeinflusst.

Welche Nebenwirkungen und Komplikationen können auftreten?

Es kann in seltenen Fällen zu einer Hautreizung, einer Hautinfektion oder zu einer leichten Schwellung kommen. Durch die Injektion kann es im Bereich der Injektionsstellen zu einem kleinen Bluterguss kommen. Dieses Risiko wird durch blutverdünnende Medikamente erhöht. Bitte nehmen Sie daher eine Woche vor dieser Behandlung keine Medikamente, die Acetylsalicylsäure (z.B. Aspirin, ASS, Thomapyrin, etc.) enthalten oder andere blutverdünnende Medikamente (z.B. Marcumar) ein und informieren Sie uns darüber. Allergische Reaktionen (Rötung, Juckreiz) an der Injektionsstelle, die auch nach wiederholter Anwendung von Botulinumtoxin A auftreten können, sind höchst selten.

Wird Botulinumtoxin A in den Muskel gespritzt, so hemmt es dort ebenfalls die Nervenim-pulse, sodass der betroffene Muskel, je nach verwendeter Menge, nicht mehr vollständig angespannt werden kann. Bei Muskelverspannungen ist dies ein gewünschter Effekt, bei unverkrampften Muskeln dagegen eine Nebenwirkung. Sie kann insbesondere nach einer Behandlung an den Handflächen auftreten und zu einer vorübergehenden Schwächung der Handmuskulatur führen (verminderte Kraft z.B. beim Schlüsseldrehen oder Öffnen von Drehverschlüssen). Die Schwächung bildet sich regelmäßig innerhalb von Wochen wieder zurück. In der Achselhöhle wurden bislang keine derartigen Nebenwirkungen beobachtet. Wie bei jeder anderen Einspritzung in die Haut, kann es in seltenen Fällen auch zu einer Hautreizung oder -infektion kommen. Bleibende Wirkungen oder Nebenwirkungen sind nicht bekannt.

Unmittelbar vor der Behandlung der Achselhöhle sollte kein Deo aufgetragen werden.

Die Kosten der Behandlung richten sich nach Größe und Ausbreitung des zu behandelnden Hautareals. In einem persönlichen Aufklärungsgespräch können die anfallenden Kosten mitgeteilt, sowie weitere Fragen beantwortet werden.

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